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1. Zweiter oder höherer Kursus - S. 827

1850 - Weilburg : Lanz
Xiii. Iapà n. 827 der Sinto-Religion, die neben einem einzigen höchsten Wesen, das über den Wolken thront, noch viele Untergötter zahlt. Sie verehren mtd) böse Geister; überhaupt herrscht unter dem gemeinen Volke viel Aberglaube. Der größte Theil der Gelehrten neigt sich der Vd)rc des Konfuzius zu. Die Ainos haben zwei oberste Götter; der gute bewohnt die Sonne- der böse den Mond. — Die Japaner haben im Aenßcrn viel Aehnlichkeit mit den Chinesen; doch sind sie etwas kleiner und magerer,'als diese. Die Hautfarbe ist bräunlichroth, der Kopf groß, der Halz kurz; die Kopfhaare sind von dunkelbrauner Farbe, die Augen glänzend schwarz. Was den National-Charakter betrifft, so werden sie als ein wißbegieriges, verständiges, vorsichtiges, fleißiges und in Handarbeiten geschicktes, höfliches, sehr reinliches, gehorsames, gerechtes, ehrliches und tapferes Volk gepriesen, das aber von Argwohn, Stolz und Aberglaube nicht frei ist. Selbstmord, hauptsächlich ans gekränktem Stolze, kommt häufig vor, und der Zweikampf besteht in diesem Lande darin, daß beide Gegner sich den eigenen Bauch aufschlitzen und so sterben. §. 977. In Ansehung der Geistesbildung übertreffen die Japaner alle asiatische Völker, selbst die Chinesen. Jeder von ihnen kann lesen und schreiben, kennt die Gesetze seines Vaterlandes und ist in der vaterländischen Geschichte »md Erdkunde bewandert. Man findet viele Gelehrte; besonders werden Religionsphilosophie, Moral, Landesgcschichte, Botanik, Arzneiülnst und Astrologie eifrig betrieben. Bereits seit dem Jahre 1206 sind sie im Besitze der Bnchdruckerkunst, jedoch mit unbeweglichen Lettern; cs gibt niedere und höhere Schulen — zu Miako auch eine Hochschule — und zahlreiche Bibliotheken. — Die Poesie ist geachtet; schöne Holzschnitte und kunstreiche Malereien »vcrdcn verfertigt. §• 978. Fleiß und Betriebsainkeit schmücken den Japaner in hohem Grade; ihn beschäftigen Land- und Bergbau, Seidcn- zucht »md Fischerei eben so sehr, als Gewerbe und Handel. Die Seidenlvebercien liefern sehr schöne Zeuge; weniger gut si»»d die Baumwollenwaaren. Die Säbelklingen stehen iti guten* 54*

2. Zweiter oder höherer Kursus - S. 865

1850 - Weilburg : Lanz
Ii. D ie Berberei. 865 Rache; Eigennutz führt sie zu Verrath und Mord. — Die Mauren sind- von mittlerer Größe, ziemlich schlank und wohlgebildet, in reiferm Alter aber wegen ihrer sitzenden und unthätigen Lebensweise wohlbeleibt und dick. Die Hautfarbe zeigt sich in allen Schattirungen; Augen und Zähne siud schön. Der Charakter der Mauren wird mit den häßlichsten Zügen geschildert; sie sollen unbeständig, treu- und mitleidlos, lügnerisch, hab- und rachsüchtig, sinnlich, argwöhnisch, grausam, gegen Untergebene grob und anmassend, gegen Mächtige kriechend und knechtisch demüthig sein. Ihr religiöser Fanatismus übersteigt alle Begriffe; nur ihr Muth und ihre Standhaf- tigkeit in Erduldung von Leiden und Schmerzen, so wie die Tugend der Gastfreiheit werden gerühmt. §. 1021. Von avissenschaftlicher Bildung ist in diesen Ländern nicht Viel zu finden; Wissenschaften und Künste liegen hier noch mehr im Argen, als bei den Be- wohnern der Türkei. Wehl wird in den Städten öffentlicher Unterricht ertheilt; doch er beschränkt sich auf Lesen, Schreiben, Rechnen und einige Religionskenntniffe. Auch sind Bücher- sammlungen vorhanden, und cs fehlt nicht an sogenannten Gelehrten; allein ihr Studium erstreckt sich bloß auf den Koran, nach ihrer Meinung die Quelle aller Gelehrsamkeit und Weisheit. In Algier befinden sich bereits mehrere christliche Lehranstalten; in Tunis und Fez sind sogar muha- medanische Hochschulen. — Malerei und plastische Künste sind durch den Koran verboten; nur Musik wird geschätzt. — Handwerke verschiedener Art werden theils von Europäern, theils von Juden, besonders in Marokko getrieben; einige Städte besitzen eine nicht unbedeutende Industrie, deren Erzeugnisse in Seiden- und Wollcnzeugen, Leinwand, Leder, Seife, Gold-, Silber- und andern Metallwaaren, bestehen. — Ein lebhafter Verkehr ist über die ganze Berberei verbreitet; er wird sowohl zur See, als zu Lande durch Karawanen betrieben. Pferdehänte, Leder, Seife, Wolle, Wachs und Seide, Getreide, Oel und Datteln, Gold und Salz gehören zu den bemcrkenswcrthcsten Gegenständen der Ausfuhr.

3. Zweiter oder höherer Kursus - S. 770

1850 - Weilburg : Lanz
770 Die einzelnen Länder Asien'ö. am zahlreichsten. — Die Gelehrten-Sprache der Hindus ist das uralte Sanskrit; gegenwärtig nur Büchersprache, erscheint dieselbe aber nicht allein als die Stammmutter der jetzigen indischen Volks-Dialekte, sondern auch der meisten gebildeten europäischen Sprachen. Die jetzige Sprache dieses Volkes theilt sich in sehr viele Mundarten, von denen jede ihre eigene Schrift hat. Das Englische in ihren Besitzungen einzufschren und immer weiter zu verbreiten, ist das Streben der jetzigen britischen Regierung, — Die Hindus bekennen sich zur bra mini scheu Religion; Brama (der Erschaffer), Wisch nn (der Erhalter) und Schiwa oder Schi wen (der Zerstörer) werden als die drei Hauptgottheiteu verehrt. Reben diesen gibt cs noch cinc zahllose Menge von Unter- göttern; die indische Mythologie zählt deren nicht weniger als 30,000 auf. Sehr zahlreich ist auch das Heer der Priester (Braminen); sie sind theils Religions-Diener bei den mit vielen Götzenbildern geschmückten Tempeln (Pagoden), theils Mönche und Einsiedler. Glänzende religiöse Feste werden häufig gefeiert; auch Tänzerinnen (Bajaderen) erscheinen thätig bei denselben. Die uralten heiligen Bücher oder die Weda ms — Seelenwanderung, Opfer, Baden, Selbstreinigung und Selbstpeinignng, Verbrennung der Wittwen, Die Sikh's sind Deisten, entfernt von Bilderanbetung und Abgötterei; der Islamismus zählt viele Bekenner; auch gibt cs Christen (..Va Mill.), Parsen und Juden. — Die Hindus gehören zur kaukasischen Menscheuraffe; der Körper, zwar zart gebaut, ist wohlgebildet; die Gesichtszüge sind ausdrucksvoll. Die im Allgemeinen bräunlich-gelbe Hautfarbe geht bei den höhern Kasten oder Ständen in eine lichtere über. Dieses Volk sondert sich nämlich ab in vier Kasten oder streng geschiedene Stände. — Diese sind: i) die Bra- minen, zu denen die Gelehrten, Priester, Gesetzverständige und Staatsbeamten gehören; die Tschettries oder die Krieger und Fürsten (Radscha's, Raja's); 3) die Waischias (Massier), welche.die Landwirthe und Kaufleute begreift, und 4) die Schudders (Suders) oder die

4. Zweiter oder höherer Kursus - S. 806

1850 - Weilburg : Lanz
806 Die einzelnen Länder Asien's. jeder Begriff hat sein eigenes Zeichen (Buchstaben); die Zahl derselben soll sich ans 80,000 belaufen, von denen aber nur 10 bis 12,000 im gewöhnlichen Gebrauche sind. — Die Bewohner bekennen sich zu verschiedenen Religionen. Zu der lamaischen oder der des Buddha, den die Chinesen Fo nennen, hält der kaiserliche Hof und die große Volksmenge; die Lehre der Taotse (Unsterblichkeitssöhne) hat eine große Anzahl von Naturgöttern und Schutzgeistcrn, und die des weisen Kong-fu-tse (Konfuzius) gründet sich auf den Glauben an ein höchstes Wesen und findet nur unter den Gebildeten Anhänger. Auch die katholisch-christliche Kirche zählt seit dem 17. Jahrhunderte manche Bekenner, die sich aber in neuerer Zeit sehr vermindert haben. Juden. — Die Gliedmaßen der Chinesen sind unverhältnißmäßig klein; das Gesicht ist breit, etwas platt, und die Backenknochen ragen hervor. Die Nase ist klein und stumpf; die Augen sind hervorstehend, die Kopf- und Barthaare schwarz und hart. In den nördlichen Gegenden des Landes haben die Bewohner eine hellgelbe Gesichtsfarbe, in den südlichen eine dunkelgelbe. Wohlbcleibtheit zeugt von Wohlstand, verleiht Ansehen und wird daher ungemein geschätzt. Auch die Länge der Nägel — 5 bis 6 Zoll — an dem kleinen Finger beweist den vornehmen Stand, verbunden mit Wohlhabenheit. — Vor- theilhafte Züge in dem Charakter des Volkes sind Milde, Friedfertigkeit, Gelehrigkeit, Sinn für nützliche Beschäftigung, Gehorsam, Ehrfurcht vor dem Alter — zu der Schattenseite aber gehören Verstecktheit, Lügenhaftigkeit, Sinnlichkeit, Weich- lichkeit, gegenseitiges Mißtrauen, Lust zum Betrügen und persönliche Feigheit. §. 9-14. Bereits in uralter Zeit haben die Chinesen eine ziemlich hohe Stufe der Gesittung und Geistesbildung erstiegen, und sie und die Japaner übertreffen hierin alle asiatische Völker. Allein Jahrhunderte sind indessen vorüber- gegangen, und es zeigt sich bei ihnen kein Fortschreiten weder in Wissenschaft, noch in Kunst; überall herrscht ein trauriger Stillstand. Gedruckte Bücher finden sich in großer Zahl und

5. Zweiter oder höherer Kursus - S. 843

1850 - Weilburg : Lanz
Xvi. Sibirien. 843 auf die Omeil. kommen. Auf weiten Strecken des Nordens ist auch nicht ein menschliches Wesen zu finden. Die Be- wohner gehören theils^ zur kaukasischen,' theils zur mon- golischen Rasse. Zn jener find. die Ta taren im Westen, die.bucharen und Barabinzen, die Teleuten und wahr- scheinlich auch die Jakuten an der nördlichen Lena zu zählen, wogegen die Kirgisen im Südwesten, die Tun- gnsen im Osten des Jenisei,' die Buräten am Baikal-See, die Korjaken an der Kolyma, die Tschuktschen auf der Nordostküste, die Kamtschadalen aus Kamtschatka, die Ostjäken am Jenisei und Tom, die Kalmücken in den südwestlichen Steppen, die Samojeden, am nördlichen Ob und Jenisei u. a. dem mongolischen Stamme angehören. Dies sind die eingcbornen Volksstämme, deren Anzahl nicht einmahl % Mill. betragt und sich durch aus Europa hieher verpflanzte Krankheiten, z. B» Blattern, durch Branntwein und harten Druck noch immer vermindert. Die Eingewan- derten aber sind hauptsächlich Russen, zu denen sich noch Deutsche als Beamte, Bergleute und Kolonisten gesellen. — Die Eingcbornen bekennen sich theils zum Lamaismus und anderen heidnischen Religionen (Schamanendienst), theils, wie die tatarischen Völkerschaften im Südwesten zur Lehre Muhamed's.. Hin und wieder ist, aber in sehr roher Gestalt, das Christenthum verbreitet. — Die Kirgisen haben einen schlanken Wuchs, eine platte Nase, kleine Augen und einen kleinen Mund, dagegen große abstehende Ohren; kräftig und gewandt, nehmen sie sich' besonders zu Pferde gut aus. Sie sind eben so gute Viehwirthe, als vortreffliche Jäger und kühne Räuber. Gutmüthigkeit, Gastfreiheit und Dankbarkeit zeigt sich in ihrem Benehmen , unter einander; das Alter steht in hoher Achtung, und groß ist ihre Anhänglichkeit an ihre traurigen Steppen. Nachsucht verleitet sie nicht selten zu unmenschlicher Grausamkeit; allein bei jedem ernsten Wider- stände zeigt sich ihre Feigheit. — Das Gesicht der Tschukt- schen ist platt; die Augen sind klein. Sie werden als ein sanftes und furchtsames, dabei fröhliches und in verschiedenen 55*

6. Zweiter oder höherer Kursus - S. 864

1850 - Weilburg : Lanz
864 Die einzelnen Länder Afrika's. Blei, Eisen, Knpfer und Quecksilber, findet sich in den Gebirgen; allein wegen Unkunde des Bergbaues wird derselbe wenig benutzt. In mehrern Gegenden findet sich 2) schöner Marmor; 3) Salz liefern das Meer, Landseen und Quellen; 4) Mine- ralwasser ist häufig; §. 1020. Die Bewohner, deren Anzahl zu 12 —46 Mill. geschätzt wird, gehören sämmtlich, mit Ausnahme der zahlreichen Negersklaven, zur kaukasischen Rasse.und be- stehen ans einem mannigfaltigen Völkergemische, in welchem Berbern, Kabylen und Schelluh's — Araber, theils ansässig (Mauren), theils Nomaden (Beduinen) — Türken, Europäer, (Franken), Juden und und Neger als Theile erscheinen Wie die Völker, so sind auch die Sprachen verschieden. . An: meisten verbreitet sind die arabische, die berberische (kabylische) und die türkische, zu denen jetzt noch die französische kommt. — Die Haupt-Religion auf dieser weiten Landstrecke ist die muhamedanische, deren Bekenner in diesen Ländern eben so durch Aberglauben, wie durch Fanatismus berüchtigt sind. Renegaten,' d. h. Christen -oder Juden, die zum Islam übergetreten. — Die Berbern, welche in Marokko Amazirghen heißen, sind von mittlerer Größe, schön, rüstig und kräftig und voll Leben. Die Hautfarbe ist weiß, das Haar nicht selten blond. Sie zeichnen sich durch Muth ' und kriegerischen Sinn aus, sind heftig und unversöhnlich im Hasse. — Die Berbern in Algier werden Kabylen genannt. Sie sind wohlgewachsen, aber mager; ihr Haar sii schwarz oder'dunkelbraun.; sie haben ein wildes, abschreckendes Ansehen, das durch ihren Schmutz und die sie umhüllenden Lumpen noch vermehrt wird. Mit großer Tapferkeit und unerschütterlichem Muthe verbinden sie eine Frciheitöliebe, die ihnen über Alles geht. Gegen Ge- fangene üben sie wilde Grausamkeiten aus. — Die Schelluh's, die westlichen Abhänge des Atlas bewohnend, sind weniger kräftig und von dunklerer Hautfaxbe, als die Amazirghen — scheinen übrigens gesellig und Freunde der Gastfreiheit zu sein. Als Feinde sind auch sie unversöhnlich und unersättlich in ihrer

7. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 13

1847 - Berlin : Reimer
der Religion, d. i. in der Art und Weise aus, wie er sein Ver- hältniß zu Gott auffaßt. 2. In dieser Beziehung sind zu unterscheiden: das Heiden- thum, oder die von Menschen erfundene, der heimathlichen Natur entnommene, der Art und Weise des gesellschaftlichen Daseyns an- gepaßte, darum verschieden ausgeprägte Vorstellung von Gott und der damit verbundene Kultus; — das Iudenth um, die Reli- gion des alten Bundes; — das Christenthum, die Offenbarung des wahren und einigen Gottes durch Jesum Christum, — und die Lehre Muhamed's, der Islam, eine der Eigenthümlich- keit des Stifters und seines Volkes angepaßte Verstümmelung jü- disch-christlicher Vorstellungen. — 3. Alle heidnischen Religionen sind, weil sie nicht von Gott stammen, weil sic allein aus der Eigenthümlichkeit menschlicher Vor- stellungsweisen entsprungen sind, natürliche, oder, weil sie die Idee der Einheit Gottes aufgegeben haben, polytheistische Re- ligionen genannt worden, — wogegen man die jüdische oder mo- saische, die christliche und muhamedanische Religion, ungeachtet ihrer großen Verschiedenheiten, als monotheistische zusammenzufassen pflegt. — 4. Iudenthum und Islam welken dem sichern Untergange ent- gegen. Jegliches Heidenthum führt, als ein offenbarer Abfall von Gott, nothwendig zu immer größerer Entfremdung, zu immer tieferem Verfall, zuletzt zu thierischer Rohheit. — Das wahre, wohlver- standene Christenthum verbürgt dagegen die Veredlung und Ver- klärung, die Erlösung des Menschengeschlechts, verheißt die tröstliche Wiedervereinigung mit Gott, — und trägt, im Gegensatz mit jeder Art von Heidenthum, die Fähigkeit der Weltverbreitung in sich. — 5. Da jede heidnische Religion durchaus lokal und nationell ist, so haben sich auch innerhalb einer jeden Varietät besondere Formen des Heidenthums ausgebildet, die, — weil sie bei den ausgebreitet- sten, mächtigsten oder kultivirtesten ihrer Völker entstanden sind, u. dann zuweilen auch bei anderen benachbarten und verwandten Völ- kern und Stämmen Eingang gefunden haben, — für die Charakte- ristik der Varietät im Allgemeinen von Bedeutung sind. — 6. Das Heidenthum der kaukasischen Menschheit hat sich in solcher Art vorzugsweise in zwei Hauptformen ausgebildet: Das Brahmanenthum, die verbreitetste Religion der indischen Völ- ker, auf der Halbinsel diesseit des Ganges, — und der Dualis- mus, der Feuerdienst oder die Zend-Religion, — von

8. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 14

1847 - Berlin : Reimer
14 Zerdrischt (Zoroaster) gestiftet, — einst über ganz Iran verbreitet, gegenwärtig aber nur noch, mit einer sehr geringen Zahl von An- hängern, in den Gebirgsschlupfwinkeln Vorder-Asiens (Guebern), am östlichen Kaukasus-Fuße und auf der West-Küste Vorder-Indiens (Parsen). — 7. Die verbreitetsten Religionsformen der mongolischen Menschheit sind das Buddhathum und das Schamanen- wesen. Das elftere hat in ganz Nordost-Asien Anhänger, u. ist im Himalaya, auf der hinter-indischen Halbinsel, dem malayischen Archipelag, auf Ceylon, aber auch, — neben den eigenthümlichen Staats-Religionen dieser Länder, — in China und Japan herr- schend; — es ist die ausgebreitetste aller heidnischen Religionen, weil es sich überall dem älteren lokalen und nationellen Heiden- thum der Völker nachbequemt hat. — Das Schamanenthum um- faßt alle übrigen nicht zum Buddhaismus übergegangenen mongo- lischen Heiden-Völker. 8. Mit dem Schamanenwesen einigermaßen verwandt ist der Fetisch-Dienst, das Heidenthum der äthiopischen Varietät. — Unter den Amerikanern und Malayen hat sich das Heidenthum auf minder ausgeprägte Weise gestaltet. Die Religionsformen der ersteren erinnern sehr lebhaft an Brahmanenthum, Buddhaismus und Schamanen-Dienst, aber die räumliche Zerstreuung der betref- fenden Völker hat ihren religiösen Vorstellungen Leben u. Zusam- menhang genommen. Aehnliches scheint die ozeanische Isolirung bei den Malayen bewirkt zu haben, bei denen z. B. Todtendienst, Menschenvergötterung, Tabu rc. nur als Trümmer älterer gemein- samer Vorstellungen zu betrachten sind. — Die Ausbreitung des amerikanischen wie des malayischen Heidenthums ergibt sich aus dem Nachfolgenden *). 9. Dem Judenthume fehlt ein eigenthümlicher Verbreitungs- bezirk. Zur Zeit seiner Blüthe auf ein sehr kleines Gebiet beschränkt, ist es nach seinem Verfalle, durch seine zersprengten Anhänger, fast über die ganze Erde, wenigstens unter alle angesiedelten Völker ge- tragen worden. 10. Das Christenthum ist über ganz Europa fast aus- schließlich, über die anderen Erdtheile so weit verbreitet, als die Kolonisationen der kaukasischen Varietät reichen. Außerdem ältere *) In Betreff der Charakteristik und Würdigung der verschiedenen Neligionen vergleiche mau des Vers. „Grundzüge rc." Iii. 1.

9. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 63

1847 - Berlin : Reimer
63 gründliche Bildung, — im Allgemeinen sehr wenig unterrichtet. Gelehrsamkeit bedeutend, doch auf Wenige beschränkt (Institut von Frankreich); die Zahl der Studirenden auf den 23 Spezial- und 2 vollständigen Universitäten (Paris und Straßburg) verhältnißmäßig klein; die Spezial-Universitäten sind meist nur ge- lehrte Schulen; Straßburg allein gleicht den deutschen Univ.; die Pariser Univ. ist mehr Aufsichts-Behörde, als Lehranstalt. Das Streben der Mittelstände nach realistischen, sogenannten „nützlichen" Kenntnissen allgemeiner, als nach rein- menschlicher Bildung: eine Erscheinung, welche mit der schlimmeren, der Entsitt- lichung des Volks, zusammenhängt. — Die Franzosen nennen sich die „gebil- detste" und ausschließlich: „die große Nation;" andere haben sie die liebens- würdigste genannt. Aus der anderen Seite werden dagegen mit Recht Eitelkeit, Selbstsucht, Leichtsinn und Mangel an Pietät als Nationalfehler gerügt. Die Franzosen haben sich (besonders im S. des Landes) der Bigotterie nicht begeben und auf der andern Seite, unter dem Vorwände den Aberglauben zu vernichten, zum Thcil jede christlich-religiöse Ueberzeugung unter die Füße getreten. Daher Kultus der materiellen Interessen entschiedener als in der Schweiz und mit mehr Bewußtseyn als in Belgien. 11. Nahrungszweige. Der mit geringen Ausnahmen (Landes, Marais, la Crau, Champagne pouilleuse, die höheren Gcbirgs-Kantone der Alpen, Pyrenäen, Sevenncn und Corsica's) fruchtbare Boden begünstigt alle ländlichen Gewerbe; dennoch sind sie nicht auf der Stufe der Vollkommenheit, welche sie in England, der nördlichen Schweiz, Theilen von Deutschland und Belgien er- stiegen haben. Nachtheiliger Einfluß der übergroßen Theilung des Grundeigen- thuniö. Ack erb a u, O bst-Ku l t ur und Viehzucht nur in den nördlichen Pro- vinzen bedeutend; Wein- und Seidenbau in den mittleren und südlichen. — Dagegen hat man sich, begünstigt durch die vortheilhafte Handelslage, durch natürlichen Reichthum an Kohlen, Eisen, Farbekräutern, Wolle u. s. w., so wie durch die nationelle Unternehmungslust, mit großem Erfolge auf die Erzeugung von Kunftprodukten (Glaö-, Stahl-, Bijouterie-, Baumwollen-, Wollen- und Seidenwaaren) und auf den Handel geworfen. — Daher großer Reichthum, aber, bei der Theuerung der ersten Lebensbedürfnisse, auch bittre Armuth; daher zu- gleich viel Lurus, ohne allgemeinen Wohlstand; daher auch häufig Glücksritterci und Schwindelgeist, an Stelle kaufmännisch-solider Speculationslust. 12. Staatseinrichtung. Frankreich ist die Heimath der modernen „con- stitutionellen Monarchie," gegründet auf die „charte-vérité," auf die sogenannte Souverainctät des Volks, das Zweikammer-System ohne Aristokratie, das soge- nannte Gleichgewicht der Gewalten, der Unverletzlichkeit des erwählten (doch erb- lichen) Königs und die Verantwortlichkeit der Minister: eine verzerrte Nachbil- dung der englischen Verfassung, mit allen Nachtheilen, welche der nationelle Mangel an Pietät und der der Selbstsucht gelassene größere Spielraum herbei- führen mußten. Daher fieberhafte politische Bewegungen ohne Ende, Unsicher- heit des gesellschaftlichen Zustandes, Stellenjägerei u. a. Phänomene. — Daher auch Verschlimmerung des Finanz Zustandes und bleibende Mängel in der sonst sehr achtbaren K ri eg s ver fa ssu ng (allgemeine Wehrpfiichtigkcit, National- garde, Rekrutirung durch Conscription, Stellvertreterwesen, Beurlaubungs-Sy- stem, siebenjährige Dienstzeit); — die ansehnliche Seemacht hat ihre alte Be- deutung noch nicht wiedergewonnen. —

10. Kurzer Abriß der neuen Geographie - S. XII

1831 - Frankfurt am Main : Wilmans
wohnerzahl der Städte das angefangene Tausend jedes- mal voll angegeben, bedarf wohl kaum einer Rechtferti- gung, da größere Genauigkeit hier zu nichts dienen würde, auch die Zahl selbst sich nie lange gleich bleibt, und die Bevölkerung überall im Zunehmen ist. Auch ist es durchaus nicht so gemeint, daß der Schüler alle diese Zahlen auswendig lernen solle. Wie viel davon dem Gedächtnisse einzuprägen ist, das habe ich der Bestimmung des Lehrers überlassen. Das wäre im Wesentlichen der Gang, nach welchem ich schon eine Reihe von Jahren hindurch Geographie, und, wie ich wohl behaupten darf, nicht ohne guten Er- folg vorgetragen habe. Sucht der Lehrer das im Buche oft nur Angedeutete weiter auszuführen, macht er z. B. bei den Inseln hin und wieder auf ihre Bewohner, Thiere und Gewächse, bei den Gebirgen auf Höhe, Waldungen und Mineralien, bei Flüssen auf Größe, Lauf und Nutzen derselben aufmerksam; weiß er hier und da die Lage einer Stadt und ihre Merkwürdigkeiten genauer zu beschreiben, Lebensart, Sitten und Gebräuche der verschiedenen Volks- stämme zu zeichnen rc.; so wird er dadurch die Aufmerk- samkeit seiner Schüler noch mehr fesseln, und dem ganzen Vortrag hinlängliches Leben und Interesse geben. Daß ich bei Bearbeitung, namentlich der politischen Geographie, die neuesten Schriften, Reisen, Volkszäh- lungen K. benutzt, auch die neuesten Staatsveräuderungen und Grenzbestimmuugen nicht unbenutzt gelassen, bedarf kaum angegeben zu werden. Unter den Karten, die mich bei meiner Arbeit besonders geleitet, nenne ich hier nur die Atlasse: von Stieler, denen ich auch meist in der Orthographie der Eigennamen gefolgt bin*), von Stein, *) Eigenschaftswörter habe ich, wo sie zu einem Eigennamen ge- hören, mit großen Anfangsbuchstaben geschrieben, woran man hof- fentlich keinen Anstoß nehmen wird. Auch ist, wo es nöthig schien, die Aussprache fremder Eigennamen angedeutet worden.
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